Nirgends sonst in Niederösterreich hat es solche Schlammmengen gegeben. Seit 7. Juni leisteten rund 200 Soldaten ( zwei Drittel davon Grundwehrdiener ) in Klosterneuburg 3.000 Manntage, um mit Radladern, Schubraupen und Kettenbaggern den bis zu eineinhalb Meter hohen Schlamm zu beseitigen. Um dafür überhaupt bis zur Donau zu gelangen, musste in Kritzendorf eine Faltstrasse verlegt werden.
Während sich der seit der Flut 2002 im Zuge des Baues der Umfahrungsstrasse errichtete Hochwasserschutz für die Stadt bewährt hat, stand das Wasser in Kritzendorf sogar um 19 Zentimeter höher als damals.
„Es darf nicht sein, dass Kritzendorf als Retentionsfläche dient“, meinte Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager und kündigte eine im Gemeinderat zu verabschiedende Resolution an Land und Bund an, für entsprechende Retentionsflächen Vorsorge zu treffen.
Notwendig sei auch eine Überarbeitung der Wehrordnung, warf der Bürgermeister die Frage auf, ob die Wehranlagen in NÖ– und Wien bei Hochwasser nicht früher geöffnet werden sollten.
Teil der Häuser nicht mehr bewohnbar
Im Strombad in Kritzendorf gibt es etwa 600 Objekte, rund ein Viertel Hauptwohnsitze. Ein Teil davon ist teilweise nicht mehr bewohnbar, berichtete Schmuckenschlager von einigen Härtefällen, in denen der städtische Sozialfonds einspringt. Schadenskommissionen seien laufend unterwegs, auch ein Spendenkonto wurde eingerichtet.