Starke Regenfälle in Ostösterreich

In Ostösterreich sind in den letzten drei Tagen mehr Regenfälle niedergegangen als gewöhnlich um diese Jahreszeit. Dabei gab es in einigen Regionen auch neue Höchstwerte für den April.

Das Tief „Rudolf“ hat in den letzten drei Tagen landesweit große Niederschlagsmengen gebracht. In manchen Regionen fielen binnen 48 Stunden für diese Jahreszeit rekordverdächtige Mengen.

Pegelstand Donau April 2023

Solche Nachrichten lassen die Bewohner vom Strombad Kritzendorf hellhörig werden, denn das kann bedeuten, dass die Donau über die Ufer tritt. Weit waren wir diesmal davon nicht entfernt.

Wäre nämlich die Schneefallgrenze nicht auf unter 1000 Meter gefallen und so einiges der Niederschläge in Form von Schnee „zwischengelagert“ worden, wäre es eng geworden: der Pegel der Donau ist auf 5,4m gestiegen.

Die Fischerin – asiatische Küche mit lokalem Touch

Als Bewohner des Strombad Kritzendorf fällt mir auf, dass hier ständig Veränderungen stattfinden. Es gibt hier nicht nur die gelegentlichen Überschwemmungen, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen.

In den 20er-Jahren war Kritzendorf ein bekannter Szene-Hotspot namens „Kritz les Bains“, nach dem Krieg hingegen wurde es eher zu einem Kleingarten-Paradies. Doch in den letzten zehn Jahren ist es wieder hip und angesagt geworden. Auch die Gastronomie hat sich verändert.

Lange Zeit war das Friteusen-Restaurant vor der großen Liegewiese die einzige Möglichkeit, den Magen nach einem schönen Sommertag zu füllen. Ein paar hundert Meter weiter stromabwärts liegt das Uralt-Lokal, das älteren Semestern noch als „Kropacek“ in Erinnerung sein wird. Zuletzt war es als „Café Restaurant Fischer“ in Betrieb. Doch das ist auch schon wieder einige Jahre her.


Letztes Jahr wurde das Lokal von dem Wiener Architekten Heinz Holzmann übernommen und in ein Szenelokal umgewandelt. Der Betreiber und Koch des Lieblingslokals von Holzmann, David Zoklits vom „Es gibt Reis“, wurde eingestellt und bietet nun eine fröhliche Sommerküche an, die es so wohl noch nie in Kritzendorf gegeben hat. Er serviert südostasiatisches Streetfood aus größtenteils heimischen Zutaten und man kann dabei den Blick auf die Donau genießen. Nach dem Essen empfiehlt es sich, im Schatten zu entspannen und eine Siesta zu machen, bevor man sich ins Wasser stürzt.

Restaurant Fischer bleibt 2019 geschlossen

In den letzten Jahren war es nie sicher, ob das Restaurant nach dem Winter wieder aufsperrt. Die Gründe waren vielfältig. Einmal Hochwasser, einmal Krankheit, einmal keine Lust. Für heuer ist es wieder sicher. In der Saison 2019 bleibt das Lokal wieder geschlossen. Grund dafür: Teile des Gebäudes, das Anna Fischer 2009 übernommen hat, wurden ohne Baugenehmigung errichtet.

Durch einen Besuch der Baupolizei Ende November 2018 kam nun dieser Fakt heraus. Sie hat ein Gebäude gekauft hat, das so nie bewilligt wurde. Auf der Rückseite des beliebten Ausflugslokals hatte der Vorbesitzer vor knapp 20 Jahren zugebaut. Auf der gesamten Länge wurde so das Lokal um etwa drei Meter vergrößert. Auch die Wohnung, die sich im ersten Stock befindet, wurde damals erweitert.
Hier zeigt sich wieder, welche Probleme man sich einhandeln kann, wenn man ohne Immobilienmakler kauft. (Anmerkung des Autors)

Nun droht der Inhaberin, dass sie diese Anbauten abreißen lassen muss. Derzeit wartet sie aber noch auf die Entscheidung von Bezirkshauptmannschaft und Stadtgemeinde Klosterneuburg.

Fischer wollte eigentlich das Lokal in dieser Saison wieder selbst öffnen und danach verkaufen. Solange sie aber nicht den Abbruchbescheid beziehungsweise einen Bescheid, was noch im Nachhinein bewilligt werden kann, in Händen hat, kann sie mit den notwendigen Arbeiten nicht beginnen.

Sie hofft jedenfalls, dass sie die notwendigen Änderungen bis zum Saisonende durchführen kann und dann einen neuen Besitzer für das Restaurant findet.

Für die Bewohner und Besucher im Strombad Kritzendorf bleibt für die Saison 2019 die traurige Erkenntnis:  wieder keine Wahl in der Gastronomie. Das Restaurant „Donau“ ist aber durchaus einen Besuch wert.

Drei ambitionierte Gastronomen

Die Katze ist aus dem Sack, kreative Köpfe haben einen Namen für das neue Donaurestaurant gefunden: „DONAU Restaurant & Brauerei“

Die drei neuen Pächter Christian Steiner, Pano Temov und Trajce Markov haben den Vertrag für das Donaurestaurant bereits vor einiger Zeit unterschrieben.

Die Renovierungs- beziehungsweise Umbauarbeiten dürften weitgehend abgeschlossen sein. Für ihr neues Lokal haben die drei so einiges vor. Im Inneren wird noch die Bar umgestaltet, auch eine Bühne soll errichtet werden.

Und auch der Außenbereich soll sich noch verändern. Durch einen höheren Zaun sollen die Gäste vor Windböen geschützt werden.

Spanferkel im DonaurestaurantEs sind bereits einige Veranstaltungen geplant, bei denen das Trio die Gäste von seinem neuen Konzept überzeugen will.

Angeblich führen sie seit einiger Zeit erfolgreich ein großes Restaurant in Mazedonien, wo sie auch ihr eigenes Bier brauen. Dieses Craft-Bier wollen sie nun auch bald in Kritzendorf ausschenken und vielleicht auch irgendwann hier an der Donau ein eigenes Kritzendorfer Bier brauen.

Wollen wir doch hoffen, dass die Donau mit ihren Launen, hier keinen Strich durch die Rechnung macht. Weder den mutigen Gastronomen noch den Bewohnern und Besuchern vom Strombad.

Unendliche Geschichte – Gastronomie im Strombad

Wer davon ausgegangen ist, alles wird gut, wird vermutlich enttäuscht sein. Die Karten für die kulinarische Versorgung des Strombades und seiner Gäste sind jetzt wieder neu gemischt.

Egal welche Position man zu „da Conte“ eingenommen hat. So oder so.  Jede Konsequenz ist obsolet. Da Conte ist Geschichte. Wie so viele andere glücklose Betreiber vom „Donaurestaurant“, hat auch Milan das Handtuch geworfen. Warum auch immer.

Speisekarte
Fischerstub’n

Das Restaurant Fischer hatte lange Zeit Pause gemacht, jetzt ist es wieder geöffnet. Vielleicht hat man dort gehofft, die Menschen vergessen. Aber vielleicht ist es auch ein Zeichen, dass der Name geändert wurde. Bleibt nur zu hoffen dass nicht bloss über den alten Eintopf der Name „Fischerstub’n“ gestülpt wird.  Auf der Speisekarte und der Küche findet man jedenfalls Bekanntes. Ein Selbstversuch wird es zeigen, ob ein nochmaliger Besuch lohnt und nicht nur Buchstaben auf einem Schild verändert wurden.

DONAU Restaurant & Brauerei

Das Donaurestaurant hat dem Vernehmen nach auch wieder einen neuen Betreiber gefunden. Wann wird eröffnet?  Auf einem Pizzakarton ist in kindlicher Handschrift gekritzelt „öffnet am Mittwoch“. Welcher da gemeint war, ist ungewiss. Mittwoch 25.4.2018 war jedenfalls noch Baustelle.
Wie das Lokal heissen soll, weiss offenbar auch noch keiner der multikulturellen Truppe, die sich um den Umbau kümmert. „Brauerei“ ist auch noch zu entziffern. Spannend!

Update 2.5.2018
Die Katze ist aus dem Sack, Kreative haben einen Namen für das Lokal gefunden: „DONAU Restaurant & Brauerei“

Dass die deutsche Sprache keine Bedingung für eine ausgezeichnete Küche sein muss, davon müssen wir einmal ausgehen. Bleibt nur zu hoffen, dass es eine lesbare Speisekarte gibt und Personal, das zumindest unsere Bestellungen versteht.

Alles in allem dürfte es eine spannende Saison werden, die sehr vielversprechend – zumindest was das Wetter anbelangt –  begonnen hat. Ich wünsche allen Freunden des Strombades eine wundervolle Zeit im kleinen Paradies vor den Toren Wiens.

 

 

Sommernachtsfest am Donaustrand

Am Samstag den 1.Juli 2017 fand bei optimaler Witterung das 2. Sommernachtsfest statt. Das Ristorante Trattoria Da Conte hat mit italienischen Gaumenfreuden und Cocktails für den perfekten Rahmen gesorgt. Der wunderschöne Blick auf das Wasser mit den vorbeifahrenden, beleuchteten Schiffen hat das perfekte Sommerfeeling gebracht und die klosterneuburger Band „Triple A“  hat dieses wunderbare Event musikalisch begleitet.

Bis fast 23 Uhr war die „Tanzwiese“ vor dem Pavillon von tanzbegeisterten in Beschlag genommen worden. Die gute Stimmung soll bis in die Morgenstunden angehalten haben …

Der Selbstversuch – daConte Kritzendorf

Mediterranes Flair ist nun in Kritzendorf zu finden

Just ein „Frühlingstag“ mitten im Dezember sollte jener Tag  werden, an dem das Donaurestaurant „NEU“ auf Fisch und Fleisch getestet wird.

Weder die Mucha noch Gault Millau haben anonym getestet, sondern Bewohner vom Strombad. Ein Selbstversuch mit der Hoffnung, der Brechreiz beim Gedanken an die vorhandene Gastronomie möge sich nicht wieder einstellen.

Ob der wenigen Besucher an den ersten Öffnungstagen wären wir beinahe leichtsinnig gewesen und haben daran gedacht, ohne Reservierung aufzutauchen. Wenn man korrekte Freunde hat die jedenfalls reservieren, bekommt man dann doch den Fensterplatz.

Das Lokal war an jenem Samstag gegen 13:00 nicht voll, aber sehr gut besucht. Der Padrone verrät uns später, dass es am vorigen Wochenende so richtig voll war.

img_2460sNettes Gedeck, Weissbrot mit Olivenöl und Peperoni wird serviert, wärend man in der umfangreichen Speisekarte schmökert. Wenn man italienische Küche mag fällt es nicht leicht, schnell etwas auszusuchen.  Viele Köstlichkeiten werden da neben einer langen Liste an Pizzavarianten angeboten. Die Tagesspezialitäten sind heute ganze Fische wie etwa Seeteufel oder Branzino.

Unzählige Fleisch- Fisch- und Pastagerichte stehen zur Auswahl. img_2461sDie Portionen die so an die benachbarten Tische serviert werden finden unsere Beachtung. Wer auch immer hier in der Küche das Sagen hat, der (die) Person hat jedenfalls Ahnung wie man Speisen präsentiert.
Die Wahl für den Wein fällt einstimmig auf einen Pino Griggio, nachdem jeder von uns sich für ein Gericht entschieden hat, bei dem entweder Fisch oder Meeresfrüchte dabei sind. Hier eine leichte Enttäuschung: der Wein hat Zimmertemperatur und das bekommt dem Wein nicht gut.

Auch die Wahl einer Vorspeise fällt nicht leicht, aber eine gemischte Vorspeisenplatte und Carpaccio di Manzo kann nie verkehrt sein. Eines können wir bereits nach der Vorspeise sagen. Die Speisen sind nicht nur appetitlich angerichtet, sie schmecken auch ebenso.

Der aus Istrien stammende Milan Sommerlechner, der Padrone und seine Familie bemühen sich sichtlich, italienisches Flair zu verbreiten. Das gelingt ihnen wirklich gut. Nicht nur durch die Vokabeln die sie beim Service verwenden, auch die Einrichtung vermittelt südländisches Ambiente. Was durchaus ebenfalls in dieses Bild passt, ist die Zeit die zwischen den Gängen vergeht. Wer unter Zeitdruck steht, wird vermutlich nervös. Wenn man allerdings gemütliche Stunden mit Freunden verbringen möchte. ist man hier bestens aufgehoben.

Die Teller der Vorspeisen waren schon groß. Die muschelförmigen Platten der Hauptspeisen haben jedoch den Tisch an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit gebracht. Kerze, Gesteck und die Gewürze der Vorspeisen mussten abgeräumt werden, um auch noch Platz für die Wein- und Wassergläser zu haben. Auch hier wieder. Nicht nur ein Augenschmaus sondern wirklich erstklassige italienische Küche. Chapeau! So mancher City-Italiener sieht neben da Conte alt aus.

Fazit: Die Trattoria daConte ist das Beste, was Kritzendorf in den  zumindest letzten 20 Jahren passiert ist. Die Preise erscheinen uns, angesichts dessen was geboten wird, durchaus vernünftig und angemessen. Für die Sommersaison wird man sich allerdings für Mittags eine alternative Karte überlegen müssen.

Wir wünschen Padrone Milan und seinem Team alles Gute, viele zufriedene Gäste, die (wie wir) gerne wiederkommen und vor allem: kein Hochwasser für die nächsten 25 Jahre. ;-))

Trattoria da Conte – die neue Hoffnung

Das Donaurestaurant ist tot, es lebe das Donaurestaurant.

Nachdem der Hoffnungsträger der vergangenen Saison die Gäste mit ungeniessbaren „echten selbstgemachten bosnischen Cevapcici“ aus der Tiefkühltruhe beglückt hat, ist nun ein Italiener angetreten, mit Fischspezialitäten, Pizzen und Pasta die Gäste zu verwöhnen.

daConte Schild Die Augen essen bekanntlich mit und was hier am Tag nach der Eröffnung so geboten wird, ist schon beeindruckend. Nicht weil es nicht schwierig ist, die Darbietungen der letzten Jahre zu überbieten.

Das Lokal ist hell und gemütlich, hübsch gedeckte Tische und freundliches Personal empfängt den Gast. Wenn es draussen (wie heute) unfreundlich und kalt ist, empfindet man das Ambiente drinnen mit brennenden Holz im Kamin nocheinmal einladender.

Es bleibt zu hoffen, dass die Verpackung das hält was sie verspricht. Die Vorzeichen sind nun einmal sehr vielversprechend und der Selbsttest wird die Zweifel beseitigen.

Das Restaurant bleibt das ganze Jahr über geöffnet. Während der Wintersaison wird eine Tischreservierung nicht notwendig sein. Wer dennoch anrufen möchte : 0650 / 544 60 60

Donaurestaurant – Ein Selbstversuch

Die kulinarische Einöde scheint ein Ende zu haben. Unter bosnischer Führung bietet das Donaurestaurant nun „Wiener Küche“ und einfache Speisen an.

Geredet wird bekanntlich viel. Aber meistens ist an Grüchten etwas Wahres dran. Nur ein Selbstversuch kann hier Klarheit bringen, ob das Lokal für mehr als einen Besuch taugt.

Die Karte ist übersichtlich, für den kleinen Hunger findet man schnell etwas. Cevapcici zum Beispiel. Oder Salat mit Hünerbruststreifen. Oder vielleicht ein getoastetes Brot mit scharfen Aufstrich.

Mit mehr Gästen hat man offenbar nicht gerechnet. Bevor wir zu viert am Tisch Platz nehmen können, muss dieser samt Sessel und Sitzauflagen erst gereinigt werden. Der Tisch steht nun leider unter einer Linde, und von diesen schattenspendenden Ungetümen gibt es dort gleich mehrere.

Es ist sehr warm und der Durst groß. Die Getränke werden schnell serviert, aber der Weiße Spritzer und Aperol Spritz sind lauwarm. Zusätzliches Eis dauert etwas länger. Das Bier dürfte im Kühlschrank gewesen sein.

Jeder hat so seine Erwartungshaltung, wie etwas schmeckt oder aussieht. Eine 10×10 cm große Fleischbank aus faschiertem (hoffentlich) Fleisch mit Einkerbungen, die Cevapcici andeuten sollen, fallen definitiv nicht unter ein vorhandenes Erinnerungsmuster. Eine Dame am Nachbartisch bekommt unsere angeregte Diskussion über die kulinarische Creation mit und meint „…  die Cevapcici sind selbst gemacht, die Chefin ist aus Bosnien und weiss wie man die macht …“

Nachdem auch der Geschmack an alles andere, nur nicht an Cevapcici erinnert, schicken wir das Gericht mit besten Gruß an die Küche zurück. Das getoastete Schwarzbrot und der Salat mit Hühnerbruststreifen schmeckt zwar anders als erwartet,  ist aber genießbar.

Durchaus positiv ist jedoch das „Beschwerdemanagement“ des Lokals zu bewerten. Die Chefin entschuldigt sich persönlich dafür, dass es nicht geschmeckt hat und verrechnet die „bosnischen Cevapcici“ nicht.

Beim Gehen kommen wir an dem im Freien stehenden Griller vorbei und können beobachten, wie die nächste Portion der selbsgemachten Cevapcici zubereitet werden.  Der Koch entnimmt einer Plastikfolie ein weißes Etwas und legt es auf die heiße Grillplatte. Nach 15 Sekunden wird das Etwas rot und es ist zu erkennen, dass es sich dabei um die tiefgefrorenen Fleischblöcke mit den Einkerbungen handelt.

Traurig wandern wir den Treppelweg entlang und hoffen insgeheim, dass es für die Bewohner und Besucher des Strombades bald eine Gastronomie gibt, die nicht schon beim Gedanken daran ein flaues Gefühl hervorruft. Einen nochmaligen Besuch wird es nicht geben. Für Notfälle gibt es ja noch die Pizzerie MERA.

Schlussbemerkung
Dieser Erlebnisbericht gibt eine rein subjektive Wahrnehmung wider, die nicht mit dem allgemeinen Empfinden übereinstimmen muss.

Flussmenschen

Grün, grau, braun – nein, blau ist sie nicht, die Donau, aber im Sonnenschein changiert sie in den wärmsten Erdtönen. Während andere von mehr Meer träumen, finde ich das kleine Sommerglück im Strombad Kritzendorf vor den Toren Wiens. Die Donau führt hier Regie. Erst vor kurzem bäumte sie sich in voller Kraft auf – und verließ für einen Augenblick ihr Bett. Mit kleineren und auch großen Hochwassern lernt man hier zu leben. Die Donau ist, was sie ist – eine Naturgewalt. Und wahre Flussmenschen verneigen sich vor ihr.

Als meine Schwester und ich klein waren, da machte uns unser Vater zu Flussmenschen. Wir spielten am Strand, eingehüllt in diesen ganz eigenen Duft der sonnenwarmen Steine. Wir wussten, wo die Donau sanft und wo sie wild war, wo man sich treiben lassen durfte und wo die Stromschnellen gefährliche Strudel entfachen konnten. Unser Vater teilte mit uns die Geschichten dieses Stroms, der zu seiner Lebensader geworden war, er erzählte von fernen Ländern, die die Donau auf ihrer langen Reise durchfließt, und von den eigenen Erinnerungen.

Auch der Wiener Liedermacher Ernst Molden wurde durch meinen Vater zum Flussmenschen. Er hat die Liebe zur Donau in Musik verwandelt, seine Lieder begleiten nun die Erinnerungen, die an mir vorbeitreiben. Und diese wunderbare CD „schdrom“hat er Ernst Trost gewidmet, dessen Lebensweg genau heute vor einem Jahr am Strom endete.

(Quelle: Franziska Trost, KronenZeitung 24.7.2016)

Die Feriensiedlung vor den Toren Wiens