Mediterranes Flair ist nun in Kritzendorf zu finden
Just ein „Frühlingstag“ mitten im Dezember sollte jener Tag werden, an dem das Donaurestaurant „NEU“ auf Fisch und Fleisch getestet wird.
Weder die Mucha noch Gault Millau haben anonym getestet, sondern Bewohner vom Strombad. Ein Selbstversuch mit der Hoffnung, der Brechreiz beim Gedanken an die vorhandene Gastronomie möge sich nicht wieder einstellen.
Ob der wenigen Besucher an den ersten Öffnungstagen wären wir beinahe leichtsinnig gewesen und haben daran gedacht, ohne Reservierung aufzutauchen. Wenn man korrekte Freunde hat die jedenfalls reservieren, bekommt man dann doch den Fensterplatz.
Das Lokal war an jenem Samstag gegen 13:00 nicht voll, aber sehr gut besucht. Der Padrone verrät uns später, dass es am vorigen Wochenende so richtig voll war.
Nettes Gedeck, Weissbrot mit Olivenöl und Peperoni wird serviert, wärend man in der umfangreichen Speisekarte schmökert. Wenn man italienische Küche mag fällt es nicht leicht, schnell etwas auszusuchen. Viele Köstlichkeiten werden da neben einer langen Liste an Pizzavarianten angeboten. Die Tagesspezialitäten sind heute ganze Fische wie etwa Seeteufel oder Branzino.
Unzählige Fleisch- Fisch- und Pastagerichte stehen zur Auswahl. Die Portionen die so an die benachbarten Tische serviert werden finden unsere Beachtung. Wer auch immer hier in der Küche das Sagen hat, der (die) Person hat jedenfalls Ahnung wie man Speisen präsentiert.
Die Wahl für den Wein fällt einstimmig auf einen Pino Griggio, nachdem jeder von uns sich für ein Gericht entschieden hat, bei dem entweder Fisch oder Meeresfrüchte dabei sind. Hier eine leichte Enttäuschung: der Wein hat Zimmertemperatur und das bekommt dem Wein nicht gut.
Auch die Wahl einer Vorspeise fällt nicht leicht, aber eine gemischte Vorspeisenplatte und Carpaccio di Manzo kann nie verkehrt sein. Eines können wir bereits nach der Vorspeise sagen. Die Speisen sind nicht nur appetitlich angerichtet, sie schmecken auch ebenso.
Der aus Istrien stammende Milan Sommerlechner, der Padrone und seine Familie bemühen sich sichtlich, italienisches Flair zu verbreiten. Das gelingt ihnen wirklich gut. Nicht nur durch die Vokabeln die sie beim Service verwenden, auch die Einrichtung vermittelt südländisches Ambiente. Was durchaus ebenfalls in dieses Bild passt, ist die Zeit die zwischen den Gängen vergeht. Wer unter Zeitdruck steht, wird vermutlich nervös. Wenn man allerdings gemütliche Stunden mit Freunden verbringen möchte. ist man hier bestens aufgehoben.
Die Teller der Vorspeisen waren schon groß. Die muschelförmigen Platten der Hauptspeisen haben jedoch den Tisch an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit gebracht. Kerze, Gesteck und die Gewürze der Vorspeisen mussten abgeräumt werden, um auch noch Platz für die Wein- und Wassergläser zu haben. Auch hier wieder. Nicht nur ein Augenschmaus sondern wirklich erstklassige italienische Küche. Chapeau! So mancher City-Italiener sieht neben da Conte alt aus.
Fazit: Die Trattoria daConte ist das Beste, was Kritzendorf in den zumindest letzten 20 Jahren passiert ist. Die Preise erscheinen uns, angesichts dessen was geboten wird, durchaus vernünftig und angemessen. Für die Sommersaison wird man sich allerdings für Mittags eine alternative Karte überlegen müssen.
Wir wünschen Padrone Milan und seinem Team alles Gute, viele zufriedene Gäste, die (wie wir) gerne wiederkommen und vor allem: kein Hochwasser für die nächsten 25 Jahre. ;-))